SVB Chronik

75 Jahre Seglervereinigung Brunsbüttel

1925 – 2000

Eine kleine Chronik

Taufpate Badeverein

An der Badeanstalt der Strandhalle soll vor 75 Jahren die Keimzelle der heutigen Seglervereinigung gelegen haben. Taufpate der Seglervereinigung Brunsbüttel war 1925 offenbar der Badeverein Brunsbüttel, der den Besuchern des Elbe-Bades bei der Strandhalle etwas Besonderes bieten wollte. Seine Mitglieder schlugen daher ein Wettsegeln der im Alten Hafen liegenden Yachten vor. Das war der Anlass dafür, dass sich im Juli.1925 um21.00 Uhr 30 Herren zur Gründungsversammlung trafen. Es waren überwiegend erfahrene Seeleute, die neben dem Segeln der Fischerei in den Wattprielen und im Herbst der Entenjagd nachgingen. Auf der Versammlung am 1. August ließen sich 17 Herren als Gründungsmitglieder eintragen. Vereinslokal war das „Hotel zur Post“, die Aufnahmegebühr betrug 0,40 Reichsmark, der monatliche Beitrag 0,24 Reichsmark.

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Der binnendeichs gelegene Bootsplatz an der Friedrich-Ebert-Straße wurde von der Gemeinde Brunsbüttelkoog gepachtet und diente bis 1960 als Winterlager. Einen Bootsschuppen gab es nicht. Am 27. April dieses Jahres stieg das erste Seglerfest im „Hotel zur Post“. Im Sommer wurde wieder eine Regatta durchgeführt, wobei Hans Schramm, wie später noch so oft, den Ablauf von einem seiner Schlepper aus überwachte.

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Die Seglervereine aus Meldorf, Cuxhaven und Brunsbüttel schlossen sich zu einem Zweckverband zusammen. Die Tertius-Regatta wurde zum ersten Mal gesegelt. Das Fahrtensegeln nahm jedoch den breitesten Raum ein. Der Lotse Karl Otto unternahm die erste Ostseereise mit einem Boot der SVB, und zwar nach Flensburg. Fred Rose fuhr mit seiner „Tümmler“, der ersten hochgetakelten Yacht der SVB, durch den Elbe-Trave-Kanal nach Travemünde. Stör und Weser wurden als Segelreviere aufgesucht. Ein Besuch auf Trischen gehörte zu den Alltäglichkeiten.

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Der 1924 gewählte erste Vorsitzende der SVB, Kapitän Karl Rühne, hatte die Gelegenheit, auf der 20-m-Yacht des Berliner Millionärs Wildanger eine Reise von Helgoland über Norderney nach Delfzijl zu unternehmen. Durch „Käpten“ Rühnes Vermittlung konnten einige der windgewohnten Praktiker vom Alten Hafen sich an Bord einer Millionärsyacht auf einer Reise nach Glückstadt verwöhnen lassen. Sie sollen es gut überstanden haben.

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Zum Nachfolger von Käpten Rühne, der wieder zur See ging, wurde einstimmig „Hein“ Martinsen gewählt, der als Kap-Hornier-Kapitän später Lotse am NOK geworden war. Er verstand es, den Segelsport in Brunsbüttel volkstümlich zu machen. Er war ein vorzüglicher Lehrer und konnte jedem klar machen, was so etwas Schwieriges wie „Dewiatschoon“ war. Ihm verdanken wir das Lied „Ewig, ewig blühe sie, diese schöne Harmonie.“

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Am 1. April war der Verein 71 Mitglieder stark. Aufregung gab es um die gestohlene Yacht „Tümmler“ des SK John Jacobsen, die schließlich auf einer Sandbank bei Büsum entdeckt wurde. Man bewaffnete sich mit Gewehren und einer Pistolen und fand mit Hilfe von Büsumer Fischern die Yacht und stellte die „Piraten“.

 

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Am Bootsplatz an der Friedrich-Ebert-Straße wurde die „Grüne Bude“, ein Holzhäuschen, errichtet, die als Clubheim diente. Hier wurde der Segelunterricht erteilt, der trockene Stoff durch steife Grogs verflüssigt und durch reichlich Qualm aus Pfeifen und Zigarren gewürzt. Lehrer waren die legendären Kapitäne Hein Martinsen und Otto Meesenburg. Übrigens kostete das Eisbein-Essen am 18. März 1933 pro Portion eine Reichsmark. Im Haushaltsplan waren für 1933 200 Reichsmark angesetzt, für den Signalmast und Porto je vier Reichsmark. Ein Bootsliegeplatz kostete 34 Reichsmark.

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Vorzüglich verstand es Hein Martinsen, die Seglervereinigung durch die Wirren des 3. Reiches zu führen. Im Zuge der „Gleichschaltung“ durch die Nationalsozialisten wurde er zum sogenannten „Vereinsführer“. Am 4. August feierte man das zehnjährige Stiftungsfest, wobei die Verbandsregatta als Jubiläumswettfahrt vor Brunsbüttel gestartet wurde.

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Außer den großen Verbandsregatten vor Cuxhaven, in der Meldorfer Bucht und auf der Elbe sorgten Geschwaderfahrten dafür, daß das Fahrtensegeln nicht zu kurz kam

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Am 4. September fand die erste Sportschifferprüfung vor der vereinsinternen Kommission statt. Der „Jungmann“ Walter Aye wurde praktisch und theoretisch geprüft. Ihm wurde der Führerschein B Nr. 1 für ortsnahe Küstenfahrt ausgehändigt.

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Während des Krieges ließ die Aktivität erheblich nach, da viele Segelkameraden eingezogen waren. Gesegelt wurde trotzdem, sofern sich eine Gelegenheit bot, und insbesondere Nachwuchssegler stellten sich den alten Herren der Prüfungskommission.

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Boote und Vereinsvermögen waren beschlagnahmt. Aber schon im Juli dieses Jahres bemühte sich Hein Martinsen bei den örtlichen Behörden der Besatzungsmacht darum, wieder segeln zu dürfen. Aber erst nach einem umfangreichen Papierkrieg konnte die Jugendabteilung den Segelbetrieb wieder aufnehmen.

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Ein direkter Antrag beim British Headquarter in Kiel brachte die Genehmigung, auf der Elbe segeln zu dürfen. Im Vereinsregister sind 24 Boote aufgeführt.

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Man durfte ohne Erledigung besonderer Formalitäten bis zu einer Linie Kugelbake-Friedrichskoog segeln. Die Slippanlage an der Friedrich-Ebert-Straße wurde gründlich überholt, während im Hafen drei Stege gebaut wurden. Die erste Wettfahrt nach dem Kriege fand am 17. August statt.

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Die „Seute Deern“ und die „Havmöv“ mit Otto Meesenburg segelten die Mittelgrundregatta und um das „Blaue Band“ der Niederelbe.

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Am 22. Februar legte Hein Martinsen nach 20-jähriger Amtszeit den Vorsitz nieder, hielt aber im Rahmen der Volkshochschule weiterhin nautische Lehrgänge ab. Zu seinem Nachfolger wurde John Jacobsen einstimmig gewählt. Jacobsen war Gründungsmitglied, begeisterter Elbjäger, Büttfischer, kenntnisreicher Fahrtensegler und gefürchteter Regattahase. Ende desselben Jahres wurde Otto Meesenburg zweiter Vorsitzender. Durch ihre umfangreichen Erfahrungen waren beide Vorbild für alle. Sein so erfolgreiches Schiff „Havmöv“ hatte Otto Meesenburg selbst entworfen. Wer ihn und John als Rivalen bei einer Regatta erleben konnte, weiß, wie die beiden um jeden Meter kämpften.

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In diesem Jubiläumsjahr fand eine größere Regatta statt, bei der Walter Nagel sen. die Leitung hatte. In Glückstadt wurde die „Gruppe Nedderelv“ gegründet, deren erster Vorsitzender Franz Hund, Glückstadt, wurde. Sein Vertreter war John Jacobsen. Die Wettfahrten dieser Gruppe wurden in der Regel von mehr als 120 Yachten bestritten! In diesem Jahr wurde auch der Kanalyachthafen eingerichtet. Erster Jachthafenwart wurde Karl Karstens, allgemein nur „Chile Korl“ genannt. Bei der Heimreise vom Absegeln nach Burg in Dithmarschen (!) kenterten in einer Sturmbö mehrere Yachten. Dabei erlitt der Segelkamerad Klaus Kuhlmann einen tödlichen Herzschlag.

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Heinrich Martinsen wurde zum ersten Kommodore des Vereins gewählt; der Kassierer erhielt die Bezeichnung „Schatzmeister“: Man war wer geworden!

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Wegen der sich ständig vergrößernden SVB-Flotte bemühte man sich, Gelder aus der Sportförderung zum Bau eines Schuppens zu bekommen. Dieses Ziel behielt man vor Augen, aber die beantragten Mittel wollten nicht fließen.

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Das 30-jährige Jubiläum wurde im März groß gefeiert. Bei der Jubiläumsregatta, die zweimal verschoben werden musste, gingen „nur“ 44 Boote an den Start.

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Die Traditionsregatta „Das Blaue Band der Niederelbe“ wurde zur Katastrophe. Orkanartige Sturmböen fielen in das große Regattafeld ein. Fünf auswärtige Segelkameraden verloren beim Kentern ihrer Jollenkreuzer das Leben, es gab zahlreiche Totalverluste und viele schwer beschädigte Yachten. Die drei teilnehmenden Brunsbütteler Boote hatten ihre liebe Not, mit den Verhältnissen klarzukommen. Die „Brachvogel“ (John Jacobsen) kam unter Sturmfock und Besan bis zur Einfahrt des Alten Hafens und drohte dort noch zu kentern. „Havmöv“ (Otto Meesenburg) und „Dithmarschen“ (Hein Matzen) gerieten in die gewaltigen Kreuzseen vor der Ostemündung, kamen aber mit Müh und Not unter Sturmfock in die Oste, wo sie den schweren Sturm abwetterten.

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Auch in diesem Jahr wurde das „Blaue Band“ wieder zu einer Sturmfahrt. Lediglich fünf Yachten, darunter „Brachvogel“ und „Havmöv“, erreichten Cuxhaven.

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Otto Meesenburg, der durch seinen Sachverstand und seine Tatkraft den Verein entscheidend vorangebracht hatte, trat seine letzte Reise an.

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Es war ein herrlicher Segelsommer, der die Neigung zu erlebnisreichen Langfahrten förderte. Die Sechs-Meter-Yacht „Natjo“ (Klaus Ehrke) segelte von Kiel durchs Kattegat, durch den Limfjord und die Nordsee nach Brunsbüttel, für ein Boot dieser „Größe“ durchaus nicht nachahmenswert. Der Schöpfwerksbau ging zügig voran, und man plante den Schuppenbau.

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John Jacobsen hatte sein Amt niedergelegt. Den Vorsitz übernahm Hein Matzen (Marne), der 1949 zur Segelei gekommen war. Neben der Fahrtensegelei nahm er an bedeutenden Regatten, wie an der Kieler Woche und der Helgoland-Regatta, erfolgreich teil. Seine Erfahrungen als Abgeordneter halfen mit, die großen Aufgaben während der 60er Jahre zu bewältigen. Dieter Meesenburg wurde zweiter Vorsitzender.

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Im neuen Jahrzehnt wurden die Langfahrten ausgedehnt. Nahezu alle dänischen Yachthäfen dürften das Ziel gelungener Urlaubsfahrten gewesen sein, ebenso die Häfen an der schwedischen Ostküste, die norwegischen Häfen an der Südküste und am Oslafjord. Kattegat, Skagerak und die Ostsee bis hin zu den Aalandinseln waren dem Fahrtenbereich der SVB erschlossen.

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Nach einer stürmischen Woche begann es am Freitag, 16. Februar, nachmittags orkanartig zu wehen. Die auflaufende Orkanflut brachte auch unsere Deiche in eine bedrohliche Lage. Das zu ungeahnter Höhe steigende Wasser liess die Boote im Schuppen aufschwimmen. Dieter Meesenburg, Peter Kann und Georg Häusling erreichten mit einem Dingi den Schuppen und versuchten zu retten, was zu retten war. Später kamen Boy Lornsen, Heiner Arndt, Ralph Kuhlmann und der Bruder von Karl Ehrke hinzu. Mit fallendem Wasser wurde, je nach Tiefgang, ein Boot nach dem andern provisorisch unterpallt. Die Boote blieben stehen, und die SVB kam dank des Einsatzes der genannten Segelkameraden ohne Schaden davon.

120 Boote segelten bei harter Brisedie Nedderelv-Regatta, zwölf Boote nahmen am Lampionkorso nach Wilster teil.

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Unser Kommodore Heinrich Martinsen verstarb. Otto Sievers stellte seine „Siesta I“ in Dienst, die bei so mancher Regatta als Start und Zielschiff diente. Die Wettfahrtleitung war stets zu einer von Ursula Sievers gekochten deftigen Erbsensuppe eingeladen .

John Jacobsen wurde zum Kommodore gewählt. Das Jubiläumsjahr begann mit einem Herrenessen am 24. April. Die Jubiläumsregatta, die am 20. Juni stattfinden sollte, musste wegen Starkwindes verschoben werden. Bei der Herbstregatta war die „Havmöv“ (Dieter Meesenburg) schnellstes Schiff.

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Ein massiver Brückenkopf lässt ein Betreten der Schlengel auch bei Hochwasser zu. Die Vorarbeiten für einen weiteren Schuppenbau werden durchgeführt.

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Peter-Heinrich Nagel wurde zweiter Vorsitzender, Dieter Meesenburg leitete als Jugendobmann eine sehr erfolgreiche Epoche der Jugendabteilung ein. Der Stützpunkt St. Margarethen wurde unter Kurt Lentfer weiter ausgebaut. Der Segelsommer war schön. Die Nedderelvregatta brach wegen totaler Flaute restlos zusammen. Den Langstreckenpreis ersegelte sich die „Havmöv“. Der neue Schuppen wurde errichtet, wobei allein Segelkamerad Karl-Heinz Kleemeier mehr als 300 Arbeitsstunden leistete.

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Das Hafenkonzert am 13. Juli war ein voller Erfolg. Herbst und Winter nutzten die Kunststoffbootsbauer, um die Form und die erste Schale für das Vereinsboot herzustellen, das nach besonderem Riss von Albert Lassen und Peter-Heinrich Nagel unter fachmännischer Leitung von Karl-Heinz Kleemeier gebaut wurde.

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Heinz Martens wurde Schatzmeister. Satzungsänderungen bewirkten, dass der SVB der Status eines gemeinnützigen Vereins zuerkannt wurde, wodurch weitere finanzielle Möglichkeiten ausgeschöpft werden konnten. Herausragendes Ereignis war die Indienststellung unseres Vereinsbootes“Brunsbüttel“, die von mehreren Segelkameraden unter Leitung von Karl Heinz Kleemeier gebaut worden war. Die Taufe am 30. August wurde gebührend im Jollenschuppen gefeiert.

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Nachfolger von Heinrich Matzen als Vorsitzender wurde Peter-Heinrich Nagel, sein Vertreter Dieter Meesenburg. Der Jahresbeitrag wurde auf 36 Mark erhöht. Erstmals erhielten drei Jugendliche Sitz und Stimme in den Versammlungen der SVB. Am 21. Juni führte die SVB bei herrlichstem Wetter anlässlich des 74-jährigen Bestehens des NOK eine Jubiläumsregatta rund um den Neufelder Sand durch. 78 Boote gingen an den Start. Alle Teilnehmer erhielten einen Keramikteller. Außer den üblichen „Pötten“ gab es wertvolle Sachpreise aus Spenden zu gewinnen. Erstmals wurden drei Funksprechgeräte eingesetzt. Otto Sievers stellte die „Siesta II“ in Dienst. Das Vereinsboot „Brunsbüttel“ war immer ausgebucht und bewährte sich bei zahlreichen Fahrten. Die Jugendgruppe beteiligte sich an zahlreichen Regatten, Wochenendtörns und Urlaubsfahrten. Sie umfasste mehr als 90 Mitglieder.

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Die drei Boote vom Typ „Brunsbüttel“ der Segelkameraden Biere, Schultz und Otto gingen ihrer Vollendung entgegen. Der Bau des Clubheims wurde vorbereitet.

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Das Clubheim, zum Teil finanziert durch eine zweckgebundene Spende von 100 Mark je Mitglied, wurde in guter Gemeinschaftsarbeit bis zum Jahresende im Großen und Ganzen fertiggestellt. Am 30. April und 1. Mai wurde eine Jugendregatta durchgeführt an der 86 (!) Boote (vier 470er, 13 Piraten, 68 Optimisten) teilnahmen. 240 Gäste nahmen im Mai teil an der Taufe der Boote „Maike“ (Hermann Biere), „Ulica“ (Uwe Schultz), „Quälgeist“ (Thede Otto) und des neuen Hanseaten unseres Vorsitzend P.-H. Nagel, „Trotzkopf“. Am 16. Juni segelten in einer Nachtfahrt elf Boote nach Helgoland, von denen die meisten wegen starker Winde nicht über Amrum (wie geplant), sondern über Büsum nach Hause segelten. An der Herbstregatta nahmen zum ersten Mal elf Boote aus Otterndorf teil. Das Lampionfest in St. Margarethen und das Eisbeinessen beschlossen das Segeljahr.

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Das Clubheim wurde eingeweiht. In Gemeinschaftsarbeit entstanden im Schuppen eins sieben Kunststoffschalen vier Hanseaten und drei vom Typ Brunsbüttel. Auf der Jahresversammlung händigte Kommodore John Jacobsen den Walter-Nagel-Gedächtnispreis an den Enkel des Stifters, Heiner Nagel, aus, der mit der „Trotzkopf III“ im Vorjahr die größte Strecke zurückgelegt hatte. Dieter Meesenburg sorgte durch gründliche Schulung dafür, dass die Seglerinnen und Segler der Jugendgruppe wieder zahlreiche Regattaerfolge erzielten.

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Das größte Ereignis dieses Jahres war die Taufe von 14 neuen bzw. neu erworbenen Booten am 11. Mai bei Erbsensuppe und Tanz im großen Schuppen. Die Planung eines Schuppenneubaus lief an. Der Seglerball fand zum ersten Mal ohne Eisbeinessen statt.

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Wie schon in der Festschrift „50 Jahre SVB“ berichtet, wurde das Jubiläumsfest am Hafen mit Stapellauf und Taufe von 16 Booten zünftig gefeiert. Die Jubiläumsregatta mit Lady-Cup wurde im September, bei guter Beteiligung auch von Gästen anderer Vereine, veranstaltet, und das traditionelle Eisbeinessen fand in der “ Dithmarscher Döns“ statt. Erwähnt werden sollte auch, dass im Jubiläumsjahr nicht nur gefeiert wurde. Es wurde die Standortfestlegung für den Bau einer weiteren Bootshalle beantragt und vom Stadtbauamt genehmigt.

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Das Jahr begann mit einer schweren Sturmflut. Unsere beiden Bootshallen sowie die gesamte Schlengelanlage wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Boote in den Hallen schwammen zum größten Teil auf und konnten nur mit größter Mühe gesichert werden. Die vor den Hallen gelagerten Boote erlitten zum Teil erhebliche Schäden. Bei unserer Schlengelanlage erwiesen sich die gerammten Pfähle als zu kurz, die befestigten Schlengel lösten sich oder lagen nach dem Rückgang der Sturmflut auf den Pfählen. Im Stützpunkt St. Margarethen wurde durch die Gewalt der Sturmflut ein Schlengel der Anlage losgerissen, zur Deichkrone vertrieben, und beschädigte dort abgestellte Hänger. In diesem Jahr wurde der Arbeitsdienst der Bootseigner auf 40 Stunden festgelegt, um die Schäden zu beseitigen. Anträge an Stadt, Kreis und Land, einen Zuschuss für die Beseitigung der Sturmschäden zu erhalten, wurden leider abgelehnt. Die Kreuzer-Abteilung des DSV bewilligte einen Zuschuss von 3000 Mark und vom Bootsclub Oberelbe wurde einen Spende von 1000 Mark überwiesen. Neuer Jugendgruppenobmann wurde in diesem Jahr, Bodo Falk.Erstmalig wurden 1976 Lehrgänge zur Erlangung des Seefunkzeugnisses abgehalten. 24 Segelkameraden nahmen teil und bestanden die Prüfung. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im September wurde unsere Vereinssatzung geändert, um die Gemeinnützigkeit beim zuständigen Finanzamt zu erhalten. Weiter wurde der Name „Seglervereinigung Brunsbüttelkoog e. V.“ in „Seglervereinigung Brunsbüttel e. V.“ umbenannt.

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Auf der Jahresversammlung im Januar wird die Hausordnung für unser Seglerheim vorgestellt und genehmigt. Für die Bauplanung einer neuen Bootshalle von 30×40 Metern sind Schwierigkeiten für den Verein eingetreten: Anlieger des Baugrundstückes, darunter auch Vereinsmitglieder, haben Einwände bei der Baubehörde geltend gemacht. Am 8. März erhalten die Segelkameraden Peter Heinrich Nagel, Dieter Mesenburg, Werner Corneel und Heiner Arndt die silberne- bzw. die goldene Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Segler-Verbands. Auf dem ehemaligen Buschhaus Gelände wird ein Grill- und Spielplatz eingerichtet. Neue Prüfungsvorschriften für Segelscheine werden erlassen. Prüfungen durch die Vereine werden abgeschafft. Vom Deutschen Segler Verband bestellte Prüfer aus den Vereinen nehmen die Prüfung ab. Vereinsregatten werden wie alljährlich mit guter Beteiligung abgehalten. Bei der Nedderelv-Regatta werden fünf erste Plätze von SVB-Booten errungen. Der ehemalige „Krabbenschuppen“ wird wegen Baufälligkeit abgerissen. Das Hafenbild hat sich damit verändert.

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Erstmalig wird durch den ersten Vorsitzenden Peter Heinrich Nagel eine Skatregatta ins Leben gerufen. Sie findet im Seglerheim statt. Im Frühjahr werden die Aufträge für den Bau der neuen Bootshalle vergeben. Waren die vorhandenen zwei Hallen noch vollständig in Eigenleistung erstellt worden, wurden bei dieser Halle lediglich die Elektroarbeiten durch S.K. Peter Kann und Helfer ausgeführt. Die Einweihung dieser großen Halle, die total in Stahl ausgeführt wurde, erfolgte im Herbst. Es war ein großes Fest unserer Mitglieder. Es erschien viel Prominenz aus Politik und Verwaltung. Die SVB war damit wieder in der Lage, ihre sich stark vergrößerte Flotte in eigenen Hallen unter zu bringen. Der langjährige ehemalige Schatzmeister Otto Struck wurde am 2. November 80 Jahre alt und zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der Nedderelv-Regatta konnten in diesem Jahr zehn Preise von SVB Booten ersegelt werden.

 

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Dieter Meesenburg, zweiter Vorsitzender,stellt sich nicht wieder zur Wahl. Der Verein dankt ihm für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand, insbesondere für seine gekonnte nautische Ausbildung der Vereinsmitglieder sowie Führung und Ausbildung der Jugendgruppe. Georg Piel wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Ein Aufnahmeausschuss wurde auf der Hauptversammlung ins Leben gerufen und zehn Mitglieder hierfür gewählt. Ein Mastenkran wurde angeschafft und auf der Westseite des Hafens aufgestellt. Großer Beliebtheit erfreut sich nach wie vor die Gästefahrt, die dieses Jahr nach Freiburg führte, wo 130 Personen am Erbsensuppen-Essen teilnahmen, sowie das Lampionfest mit Lagerfeuer im Stützpunkt St. Margarethen.

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Auf der Jahresversammlung wechselte das Amt des Jugendobmannes von Bodo Falk auf Rolf Ladebusch. Erstmalig wurde eine Frau in den Vorstand gewählt. Waltraud Ehlert wurde erste Segelwartin. Der Stützpunkt St. Margarethen erhielt einen neuen Schlengel in Leichtbauausführung, gestiftet von der Fa.. Bayer. Um sechs neue Boote vergrößerte sich die SVB-Flotte. Das Ansegeln und die Gästefahrt führten in diesem Jahr nach Neuhaus/Oste. Bei der Gästefahrt waren auf 23 Booten 195 Personen dabei. Im Juni wurde eine gezeitete Geschwaderfahrt und im August die Vereinsregatta mit Lady-Cup durchgeführt. Zum ersten Mal tagte der Aufnahmeausschuss. Das traditionelle Eisbeinessen fand wie alljährlich im November statt. Es wurden 204 Eisbeinessen ausgegeben.

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Die Hauptversammlung beschließt eine Begrenzung für neu zur SVB kommende Boote auf zwölf Meter Gesamtlänge und vier Meter Breite. Unsere Slippanlage wird erneuert. Wegen Verlängerung und Verbreiterung wird sie neu abgerammt und betoniert. Die vorhandenen Schienen werden belassen, so dass Bootswagen mit Schienenrädern sowie Bootswagen mit normal bereiften Rädern eingesetzt werden können. Kosten: 40000 Mark. Bei der Frühjahrsregatta waren 37 SVB-Boote am Start. An der Nedderelv-Regatta, zu deren 30.Geburtstag, nahmen 22 SVB-Boote teil. Wie alljährlich wurden Lehrgänge zur Erlangung der Segelscheine sowie der Funksprechzeugnisse durchgeführt. Den C-Schein erwarben in diesem Jahr: Hilke Gruhnke, Inge Nagel, Jürgen Ehlert und Rolf Ladebusch. Elf Mitglieder bestanden die Prüfung für das Sprechfunkzeugnis. Im Herbst 1981 verstirbt unser erster Schriftführer Werner Corneel. SK Werner Corneel war 50 Jahre Mitglied unserer Vereinigung, davon 36 Jahre als ersterSchriftführer. Er hat entscheidend an der Entwicklung des Vereins mitgewirkt und hat sich um die SVB verdient gemacht.

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Das Frühjahr beginnt mit der Modernisierung und Erweiterung der Wasserliegeplätze vor dem Seglerheim. Die vorhandenen Bojenverankerungen wurden entfernt und dafür Holzpfähle gerammt und somit 26 Boxenplätze geschaffen. Durch Verlegung des Schlengels wurden zusätzlich Liegeplätze zwischen Schlengel und Ufer für flach gehende Boote geschaffen. Während Trinkwasserversorgung an den Schlengeln schon seit längerer Zeit vorhanden ist, werden erstmals auf der Westseite des Hafens Stromanschlüsse installiert. 50 Bewerber für die Erlangung des Sportbootführerscheins melden sich in diesem Jahr an. Der Sommer zeigt sich von seiner schönsten Seite. Urlaubsfahrten, Regatten, Gästefahrt sowie Absegeln konnten bei idealem Wetter durchgeführt werden. Im Herbst, rechtzeitig zum Aufslippen, kaufte die SVB einen gebrauchten Trecker, um die Boote zur großen Bootshalle drei zu transportieren. Die Hallen eins und zwei erhielten neue Rolltore. Zum Winterhalbjahr wurde eine Sport-Gymnastik-Gruppe ins Leben gerufen, um einmal wöchentlich in der Sporthalle-West Fitnesstraining zu betreiben. Am 26. Juni wurde unser langjähriger Schatzmeister und Ehrenmitglied Otto Struck zur letzten Reise abberufen.

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Die Jahresversammlung fand in diesem Jahr in der „Dithmarscher Döns“ statt, nachdem unser langjähriges Tagungslokal für diese Versammlungen, der „Kaiserhof“, geschlossen und zum Kaufhaus umgebaut wurde. In der Jugendgruppe wechselte das Amt des Jugendobmannes von SK Rolf Ladebusch auf SK Thies Wiebe. Während An- und Absegeln sowie Gästefahrt sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, war bei der Beteiligung an Regatten eine gewisse Müdigkeit zu erkennen. Der Trend geht zur längeren Urlaubsfahrt. Etwa ein halbes Dutzend SVB Boote fanden sich in der Himmelfahrtswoche zusammen und besuchten über Helgoland die Nordfriesischen Inseln. Sieben neue Boote wurden in einer Gemeinschaftstaufe in die SVB-Flotte eingereiht.

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Mit traurigen Ereignissen beginnt für die SVB das Jahr 1984. Am 11. Januar stirbt unser seit 1971 im Amt tätiger erster Vorsitzender, Peter Heinrich Nagel im Alter von nur 59 Jahren. Am 9. Februar stirbt unser ehemaliger erster Vorsitzende und Kommodore, John Jacobsen. Mit John Jacobsen und Peter Heinrich Nagel verliert die SVB zwei herausragende Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht haben. Zudem war John Jacobsen das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Vereins. Auf der Jahresversammlung wird der langjährige Schatzmeister Heinz Martens zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zum Schatzmeister wählt die Versammlung den SK Bodo Falk. 40 Teilnehmer der Führerscheinkurse A, BR und BK bestehen ihre Prüfung. Im August/September beginnt das Amt für Land-und Wasserwirtschaft mit der Ausbaggerung des Alten Hafen. Da zu dieser Zeit noch Segelsaison ist, müssen die Boote ihre angestammten Plätze verlassen. Das Wasserund Schifffahrtsamt Brunsbüttel stellt für diese Zeit in seinem Betriebshafen Liegeplätze zur Verfügung. Dank an dieser Stelle an die Herren Plate und Kiencke vom WSA für die entgegenkommende Abwicklung. Im Verlauf der Baggerarbeiten lässt die SVB auf eigene Kosten den „Hohen Schlickrücken“ auf der Ostseite des Hafens beseitigen. Damit werden die Liegemöglichkeiten unserer Boote erheblich verbessert. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im September wurde die Schuppen- und Schlengelordnung der SVB dahin gehend geändert, dass Mitglieder, die ihre Boote gewerblich nutzen, während dieser Zeit ihr Anrecht auf einen Liegeplatz verlieren. Dieser Beschluss wurde wegen Gefährdung der Gemeinnützigkeit der SVB gefasst, da Mitglieder ihre Boote gewerblich nutzten. Das Ansegeln ging in diesem Jahr nach Wischhafen, während das Absegeln nach Neuhaus/Oste stattfand. Die Gästefahrt mit 30 Booten und 120 Personen führte nach Otterndorf. Mit 42 Booten wurde die Vereinsregatta durchgeführt mit anschließender Aussegelung des Lady-Cups. Wie in jedem Jahr schließt die Segelsaison ab mit dem traditionellen Eisbeinessen und Seglerball. Hervorzuheben sind die gekonnten Liedvorträge der Jugendgruppe unter der Leitung von SK Rolf Ladebusch. Als besondere seglerische Leistung sollte die sechswöchige Islandreise von Dieter Gosch und Rolf Nagel mit der „Stör“ genannt werden.

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Die SVB wird 60 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums startet die Nedderelv-Regatta vor Brunsbüttel elbauf. 130 Boote gehen am 30. Juni an den Start, davon 30 Boote der SVB. Am Abend zuvor hatte die SVB zu einem Jubiläumsfest am Alten Hafen eingeladen, wo in unseren Hallen bei Erbsensuppe und Bier zünftig gefeiert wurde. Die SVB-Jubiläumsregatta im September, zu der 60 Boote – auch von benachbarten Vereinen – gemeldet hatten, musste wegen Sturms um einen Tag verschoben werden. Leider gingen am nächsten Tag nur noch 30 Boote an den Start, die bei fünf bis sechs Windstärken eine gelungene Regatta segelten. Als Saisonabschluss wurde wie gehabt der Seglerball mit Eisbeinessen durchgeführt. Höhepunkte dieses Jubiläumsfests war der Auftritt unserer Jugendgruppe, der Vortrag des Musikers und Sängers Hein Mück sowie eine reichhaltige Tombola, organisiert vom aktiven Festausschuss.

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Die Hauptversammlung beschließt im Januar eine neue Vereinssatzung, die am 14. Mai beim Amtsgericht Meldorf unter VR 579 eingetragen wird. Der Beschluss der neuen Satzung war notwendig geworden, da das Amtsgericht mehrmals die Vorstandsregelung nach der alten Satzung vom 25. Februar 1960 angemahnt hatte. Das Amt der Segelwartin Waltraut Ehlert, die nicht wieder kandidierte, ging über auf Margret Wachter. Neuer Seglerheimwart wurde SK Peter Kann, da der langjährige erste Seglerheimwart SK Peter Proemmel nicht wieder kandidierte. Am 25. November wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Kauf eines 18700 Quadratmeter großen Hafengrundstücks beschlossen. Hiermit ist die SVB erstmalig Eigentümer von Grund und Boden. Als Beitrag zur 700-Jahrfeier der Stadt Brunsbüttel wurde von der SVB eine Gästefahrt angeboten. Die Fahrt von 25 SVB-Booten mit 40 Gästen ging bei bestem Wetter nach Cuxhaven und zurück. Wie schon in den Vorjahren vergrößerte sich die SVB-Flotte um acht neue Boote. Die Eigner hatten zur gemeinsamen Taufe eingeladen. Im November verliert die SVB ihren Ehrenvorsitzenden Heinrich Matzen. Er war von 1960 bis 1970 erster Vorsitzender und hat die SVB entscheidend voran gebracht. Abschied nehmen musste die SVB auch von ihrem langjährigen ersten Schlengelwart Heiner Arndt. Heiner Arndt, als Junge am Alten Hafen herangewachsen, übernahm in den 60er Jahren das Amt des ersten Schlengelwartes. Er setzte sich unermüdlich für den Aufbau unserer Hafenanlagen ein. Leider wurde er viel zu früh aus unserer Mitte gerissen.

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Im Januar wurde anlässlich eines Gespräches unseres Vorstandes mit dem Bürgermeister und Mitarbeitern der Stadt Brunsbüttel die Übernahme des Alten Hafen in die Zuständigkeit der SVB diskutiert. Erstmalig auf eigenem Grund und Boden wurde der Bau einer neuen Bootshalle mit 45 mal 13 Metern Größe begonnen, im Juli gerichtet und am 22. August im Zusammenhang mit der Vereinsregatta eingeweiht. Unsere Vereinigung war wieder in der Lage, die vergrößerte Flotte ihrer Mitglieder, sowie die Boote ihrer starken Jugendgruppe in eigenen Bootshallen unterzubringen. Erwähnt werden sollte hierzu, dass Anlieger des Alten Hafens,darunter auch SVB-Mitglieder,den Bau dieser Halle wie auch schon den Bau der Halle drei durch Einspruch bei der Baubehörde erhebliche Schwierigkeiten bereiteten. Unser langjähriges Mitglied Wilhelm Walter wird zur letzten Reise abberufen. Auf vielen langen Reisen durch Skandinavien hat er unseren Stander gezeigt. Unvergessen seine Auftritte auf Seglerfesten mit Zylinder und weißen Handschuhen.

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Auf der Hauptversammlung der Jugendgruppe wurde SK Peter Kann zum ersten Jugendwart gewählt. Der bisherige Jugendwart Thies Wiebe hatte sein Amt zurVerfügung gestellt. Der Alte Hafen Brunsbüttel wird vom Amt für Land und Wasserwirtschaft offiziell als Sportboothafen zugelassen. Mit der Stadt Brunsbüttel wurde eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach die SVB als Betreiber des Alten Hafens fungiert und somit den eigenverantwortlichen Betrieb des Hafens übernimmt. Zuvor wurde der ehemalige Bauhof „Unter dem Deiche“ zum Sanitärgebäude für den Hafen umgebaut, einschließlich eines Raumes für den Hafenmeister. Von den Regattaaktivitäten der SVB Flotte ist in diesem Jahr die schnelle gesegelte Zeit des Katamarans „Tahiti Bill“ von SK Peter Singer anlässlich der Otterndorfer Seewettfahrt hervorzuheben. Er segelte die große Bahn „Helgoland-Rund“ in elf Stunden und 14 Minuten.

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SK Horst Uwe Franken wird als neuer erster Jugendwart gewählt, er übernimmt das Amt von SK Peter Kann der dies nur befristet für ein Jahr übernommen hatte. Die Jugendgruppe erhält zwei brandneue Regatta-Piraten. An- und Absegeln sowie die Gästefahrt verliefen in diesem Jahr in gewohnt guter Weise unter Leitung der Segelwartin Margret Wachter. Die Himmelfahrtstour, an der jährlich zwischen acht und zwölf Boote teilnehmen, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Gute Erfolge konnten die SVB-Boote auf der Otterndorfer Seewettfahrt, der Nedderelv-Regatta, der Senatspreis-Regatta Hamburg und der Tertius-Regatta vermelden. Unsere Mitglieder Ute Piel, Herbert Kraul und Jürgen Ehlert erteilten auch in diesem Jahr erfolgreich Unterricht zur Erlangung der Segelscheine sowie Funksprechzeugnisse. Erneut wird der Seglerball mit Eisbein-Essen schwächer besucht, obwohl zahlreiche Ehrungen sowie Darbietungen unserer Jugendgruppe unter der Leitung von Rolf Ladebusch auf dem Programm standen.

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Das Jahr beginnt mit viel Wind. Orkane, die am 25. Januar und am 26. Februar 1990 über Norddeutschland ziehen, drücken in unsere Bootsschuppen einschließlich Seglerheim wieder einmal viel Wasser. Auch die Schlengelanlagen werden zum Teil beschädigt. Auf der Hauptversammlung wird Addi Lüttmann zur ersten Seglerheimwartin gewählt. Erstmalig war es nach mehr als 50 Jahren wieder möglich, nach Öffnung der Grenze, in die DDR zu segeln. Spontan wurde die Himmelfahrtstour, an der acht SVB-Boote teilnahmen, nach Warnemünde und Rostock durchgeführt. Für die Besatzungen ein besonderes Erlebnis. Die Rückfahrt ging über Dänemark zur Kieler Bucht. Die Bootshalle drei erhält rund 200 Quadratmeter neue Lichtplatten im Dach. Beim Bau der Halle war darauf aus Preisgründen verzichtet worden. In der Praxis hatte sich das jedoch nicht bewährt. Die Kaimauer auf der Westseite des Alten Hafen musste im Herbst wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Am 1. August 1990 verstirbt unser kompetenter Partner in Beratung und Ausführung, unser langjähriges Mitglied Hans Schramm. Er war kurz nach der Gründung der SVB Mitglied geworden und hat viele Jahre die SVB-Regatten mit seinen Festmacherbooten begleitet.

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Der Ablauf der Saison am Alten Hafen wird durch viele Baumaßnahmen geprägt.Wegen Baufälligkeit der Spundwand/Kaimauer auf der Westseite des Hafens, wurde diese von der Stadt Brunsbüttel entfernt und durch eine Steinböschung ersetzt. Wegen dieser Maßnahme wurde es erforderlich, neue Stahlpfähle für die Befestigung der Schlengelanlage zu rammen sowie die Zugangsbrücke zu erneuern. Weiter musste unser Mastenkran verlegt werden, einschließlich der Fertigung eines neuen Fundamentes sowie der Auslegung eines neuen Schlengels. Dank sei an dieser Stelle ausgesprochen für die große Unterstützung des Wasser-und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel und der Bayer AG. Brunsbüttel. Auf der Ostseite des Hafens wurde das Buschhaus-Sanitärgebäude zum Büro für den Hafenmeister umgebaut. Der Reinigungs- und Abstellplatz unserer Slippanlage erhielt einen neuen Untergrund und wird neu gepflastert. Diese Maßnahme war dringend notwendig geworden, da der alte Asphaltbelag dem Gewicht der größer gewordenen SVB-Flotte nicht mehr gewachsen war. Auch die seglerischen Aktivitäten kamen in diesem Jahr trotz der allgemein durchwachsenen Wetterlage nicht zu kurz. Die Himmelfahrtstour erfolgte mit neun SVB Schiffen und 30 Personen Besatzung in die südliche Ostsee. Bei der 40-jährigen Jubiläumsregatta der „Nedderelv“ ersegelten sich SVB Boote erste Plätze – insbesondere die Piraten unserer Jugendgruppe. Die Jugendgruppenmitglieder Peter Nielsen und Götz Fischer wurden Landesmeister und Deutsche Vize-Meister in der Piraten-Klasse.

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Zur neuen Segelwartin wird Christel Laus gewählt. Margret Wachter stellte sich nicht wieder zur Verfügung. Der Verein bedankte sich bei ihr für die gute Arbeit während ihrer Amtszeit, insbesondere für neue Ideen, die sie einbrachte. Der Jahresbeitrag wird nach 20 Jahren von 60 auf 80 Mark erhöht. Während bei der Himmelfahrtstour über sehr gute Beteiligung zu berichten ist, 13 SVB-Boote besuchten über Helgoland die Ostfriesischen Inseln, war bei der Nedderelv-Regatta,der Otterndorfer Seewettfahrt sowie bei unserer Vereinsregatta rückläufige Beteiligung zuvermelden. Auf der Westseite des Hafens wird die zweite Zugangsbrücke zu den Schlengelanlagen erneuert, nachdem Karl Heinz Kleemeier und Helfer ein neues Fundament erstellt hatten. Die alte Brücke musste wegen Verkehrsunsicherheit entfernt werden. Auf unserer Slippanlage wurde ein zweiter Mastenkran errichtet – eine Spende von Bayer.

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Während der Jahresversammlung,die aus Anlass der Einweihung des Elbeforums dort stattfand, wurde Jürgen Ehlert zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Georg Piel, der dieses Amt 14 Jahre inne hatte, stellte sich nicht wieder zur Verfügung. Der Verein bedankte sich für seine geleistete Arbeit, insbesondere für seine Fähigkeiten als Bauingenieur,die er in vielen Maßnahmen dem Verein zur Verfügung stellte. Eine Sturmflut im Januar bescherte dem Verein erhebliche Schäden an den Anlagen. Im Seglerheim, wo über 30 Zentimeter Wasser eindrang, wurden die E-Heizungen beschädigt,da keine Vorsorge getroffen worden war. Das Rolltor zur Halle eins wurde beschädigt ebenso wurden zwei Stahlpfähle der Slippanlage in Mitleidenschaft gezogenund mussten ersetzt werden. Während das Ansegeln nach Cuxhaven,das Absegeln nach Glückstadt und die Himmelfahrtstour (elf SVB-Boote zu den Nordfriesischen Inseln) sich guter Beteiligung erfreuten, nahm die Beteiligung der SVB Flotte an überregionalen Regatten und der Vereinsregatta ab. Von der Lotsenbruderschaft in Cuxhaven wurde in diesem Jahr ein verunglücktes Lotsenversetzboot der Außenelbe erworben. Es wurde in Eigenleistung überholt, mit Ersatzmotor und Wellenanlage versehen und dient seitdem unserer Vereinigung als Ausbildungs- und Arbeitsboot.1994 Auf der Jahresversammlung wurde Manfred Kamps zum ersten Vorsitzenden gewählt. Heinz Martens,der das Amt des Schatzmeisters 15 Jahre und das Amt des ersten Vorsitzenden 10 Jahre ausgeübt hatte, stellte sich nicht wieder zur Verfügung. Vertreter des Schleswig-Holsteinischen-Seglerverbands und des Kreisseglerverbands Dithmarschen waren erschienen, um Heinz Martens die goldene Ehrennadel des Verbands zu verleihen, insbesondere auch als Dank für die Tätigkeit als Vorsitzender des Kreisseglerverbands. Zum neuen Schatzmeister wählte die Versammlung Dieter Ausborm. Die Vereinigung bedankte sich in besonderer Form bei Heinz Martens und Bodo Falk für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Für Verdienste in der Vereinsarbeit wurden durch den Schleswig-Holsteinischen-Seglerverband Hermann Biere, mit der goldenen Ehrennadel, Karl Heinz Kleemeier, Fritz Jeworutzki und Ralp Kuhlmann mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Neue Segelwartin wurde Sabine Wiebe, nachdem Christel Laus sich nicht wieder zur Wahl stellte. Sie ging mit ihrem Mann Derk und dem neuen Schiff „Bonny“ auf Weltreise. Ein weiteres Grundstück konnte vom Deich- und Hauptsielverband gekauft werden. Voraus gegangen war beim ersten Kaufvertrag1986 eine Option auf dieses Gelände. Grund und Boden der Hallen eins und zwei sowie Slipgelände wurden Eigentum der SVB.

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Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhieltendie Ehrennadel in Gold die verdienten Mitglieder: Peter Kann, Dieter Meesenburg und Otto Sievers. In einer Gemeinschaftstaufe wurden 14 neue Boote in die SVB-Flotte eingereiht. Anlässlich des 100. Geburtstages des Nord-Ostsee-Kanals, begrüßten 14 SVB Boote die ankommenden Großsegler in einer Gemeinschaftsfahrt. Unser langjähriges Mitglied Artur Kann, Inhaber der goldenen Ehrennadel der SVB, wurde zur letzten Reise abberufen. Er hatte sich beim Bau des Vereinsbootes „Brunsbüttel“ sowie als langjähriger Wettfahrtobmann besondere Verdienste erworben.

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Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Uwe Bartels mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Neu gewählt wurde der Wettfahrtobmann, Klaus Peter Wachter. Hans Jörgen Friedrichsen, der dieses Amt lange Jahre inne hatte, wollte es in jüngere Hände übergeben. Der Verein bedankte sich in besonderer Form für seine Verdienste. Große Bautätigkeit war im Hafen angesagt, die Pfähle der Boxenliegeplätze vor dem Seglerheim sowie einige Pfähle auf der Ostseite, mussten erneuert werden. Die Verkehrssicherheit war nicht mehr vorhanden. Mit der Stadt Brunsbüttel wurde ein neuer Betreibervertrag für den Alten Hafen abgeschlossen.Vorausgegangen war ein Pachtvertrag mit dem Amt für Land- und Wasserwirtschaft für die Nutzung der Wasserfläche des Alten Hafen. Weitere Vorbedingung war der Kauf des im Eigentum der Stadt befindlichen Sanitärgebäudes sowie des Hafenbüro Grundstücks. Wurde die SVB durch die Kommune auch erheblichzur Kasse gebeten, war für die Zukunft von Hafen und Vereinigung dieser Schritt doch notwendig.

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Auf der Jahresversammlung wurde der ehemalige langjährige Schatzmeister und erste Vorsitzende Heinz Martens zum Kommodore der SVB gewählt. Zum neuen Jugendobmann bestätigte die Versammlung Jan Fischer. Horst Uwe Franken, der dieses Amt lange Jahre mit viel Erfolg ausübte, stellte sich nicht wieder zur Wahl. Zum neuen Seglerheimwart wurde Wolfgang Wieckhorst gewählt. Addi Lüttmann, die dieses Amt mit viel Einsatz und besonderer Gründlichkeit ausgeübt hatte, stellte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Der Verein bedankte sich in besonderer Form bei Addi Lüttmann und Horst Uwe Franken. Mit der Ehrennadel in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde der ehemalige Wettfahrtobmann Hans Jörgen Friedrichsen geehrt. Bei schönem Wetter konnten in diesem Jahr das Ansegeln nach Glückstadt, das Absegeln nach Borsfleth sowie die Vereinsregatta, bei der mehr als 30 Boote an den Start gingen, durchgeführt werden.

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Zum neuen ersten Vorsitzenden wird Jürgen Ehlert, bisher zweiter Vorsitzender, gewählt. Manfred Kamps, der die Vereinigung vier Jahre geführt hatte, stellte sich aus persönlichen Gründen nicht zur Wiederwahl. Der Verein bedankte sich bei ihm für die geleistete Arbeit. Zum neuen zweiten Vorsitzenden wurde Ernst August Raap gewählt. Neuer erster Schuppenwart wurde Hermann Biere. Fritz Jeworutzki, der dieses Amt Jahrzehnte inne hatte, stellte sich nicht zur Wiederwahl. Die Vereinigung bedankte sich bei ihm in besonderer Form. Ein herausragendes Ereignis im Jahr 1998 war der Bau einer neuen Bootshalle mit Richt- und Einweihungsfest. Die SVB war wieder in der Lage, die vergrößerte Flotte in eigenen Hallen unter zu bringen. Seglerische Aktivitäten wie An-und Absegeln, Himmelfahrtstour, Vereinsregatta sowie auch die Beteiligung an regionalen Regatten,erfreuten sich reger Beteiligung. Erwähnt werden sollten auch die jährlich wiederkehrende Ausbildung zur Erlangung der Segelscheine und sonstiger Prüfungen. Peter Schultz, seit 1994 erster Schriftführer unserer Vereinigung, wurde nach schwerer Krankheit, viel zu früh, zur letzten Reise abberufen.

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Mit der goldenen Nadel der SVB für 40-jährige Mitgliedschaft wurden auf der Jahresversammlung die Segelkameraden Hermann Biere, Dieter Burfeind, Horst Uwe Franken, Karl Heinz Kleemeier, Horst Kohak und Ralp Kuhlmann geehrt. Neu ins Leben gerufen wurde in diesem Jahr der „Nordsee-Elbe-Cup“. Fünf Vereine der Unterelbe, darunter die SVB, hatten sich, um die Regattasegelei zu aktivieren, geeinigt, ihre Vereinsregatten für diesen Cup zu nutzen. Boote, die an drei von fünf gesegelten Regatten teilgenommen haben, können sich für den „Nordsee-Elbe-Cup“ qualifizieren. Bei der SVB-Regatta gingen 55 Boote an den Start – ein erfreuliches Ergebnis. Die seit Jahren beliebte Himmelfahrtstour führte diesmal in die südliche Ostsee. Trotz kaltem und regnerischem Wetter wieder eine gelungene Fahrt für die neun teilnehmenden Boote.

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Das Jubiläumsjahr beginnt mit der Hauptversammlung, in der Termine für die Jubiläumsfeiern am Hafen sowie der Jubiläumsregatta bekannt gemacht und festgelegt werden. Das Jahr 2000 liegt bei Abschluss dieser Chronik noch vor uns. Erinnern wir uns aller schönen Aktivitäten unserer SVB und wünschen uns für das Jubiläumsjahr viel Sonnenschein, eine handige Briese und die berühmte Hand breit Wasser unter dem Kiel.

Heinz Martens
Hans Jörgen Friedrichsen

Die Aktualisierung der Jahre 2000 bis 2016 folgt…

Fotos für diese Seite wurden uns freundlicherweise von Brunsbüttel Wiki zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank!